Dienstag, 2. Juni 2009

Trauer und Depression unterscheiden

Wer zu Hause einen Angehörigen pflegt und betreut ist machmal mit Stimmungsschwankungen der betreuten Person konfrontiert. Da tritt auch die Frage nach Trauer und Depression auf.

Eine Abgrenzung zwischen Depression und Trauer ist oft nicht so einfach. Ein Schicksalsschlag, der zu tiefer Trauer führt, ist oft Bestandteil unseres Lebens. Die Betroffenen durchlaufen einen Prozess, um den Schicksalsschlag gefühlsmäßig zu verarbeiten. Dazu braucht die betroffene Person Zeit und mitfühlendes Verständnis von den Angehörigen und Freunden.
Erst wenn das traumatische Erlebnis über einen längeren Zeitraum nicht verarbeitet wird, kann es zu einem Übergang in Richtung Depression kommen.

Mögliche Auslöser für Altersdepression können sein: Verlust eines geliebten Menschen, Nachlassen der körperlichen Gesundheit, zunehmender Gewichtsverlust.
Die Behandlung von Depressionen kann einerseits durch entsprechende Medikamente erfolgen (Antidepressiva), andererseits sollte auch eine Sozialtherapie gemacht werden. Der Arzt sollte ergänzend überlegen, welche Faktoren im Umfeld der betroffenen Person Depression fördern und wie diese Einflüsse positiv verändert werden können.

In der Praxis haben sich eine Reihe von Hilfestellungen bewährt, die den betroffenen Menschen dabei helfen, den depressiven Zustand zu überwinden. Wichtig ist, wenn es der Gesundheitszustand des Patienten zulässt, die Bewegung zu fördern (z.B. Spazieren gehen, Schwimmen). Dann sollten die Sozialkontakte gepflegt werden, wertschätzende und einfühlsame Gespräche bieten Anregung. Für den einen oder anderen mag ein Haustier geeignet sein, um auf neue Gedanken zu kommen.

Es lohnt sich auch, die häusliche Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Welche Farben wirken auf die PatientInnen ein, welche Gerüche, gibt es Blumen, welche Kleidung wird getragen? Darüberhinaus kann es helfen, den Alltag gemeinsam zu strukturieren. Einen Wochenplan und einen Tagesplan erstellen und überprüfen, wie die betroffene Person damit zurecht kommt. Sie sollte nicht überfordert werden, aber die Möglichkeit haben, sich besser im Alltag zu orientieren. Die betreuende Person kann regelmäßig Gespräche anbieten, bei denen ausgelotet wird, wie der gesetzte Rahmen auf den Patienten oder die Patientin wirkt und was verbessert werden kann.

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